Motorradbatterie laden: Die Schritt für Schritt Anleitung!
Wie bei Autos auch ist die Autobatterie für die Funktion eines Motorrades von größter Wichtigkeit. Wie sehr unser geliebtes Zweirad von der Energieversorgung abhängig ist, merken wir leider erst dann, wenn die Batterie streikt und das Motorrad bei schönstem Wetter in der Garage bleiben muss. Damit bei einer leeren Batterie nicht gleich der Pannenservice gerufen werden muss und einer Tour über die schönsten Straßen der Umgebung nichts im Wege steht, zeigen wir Ihnen hier, wie Sie eine leere Motorradbatterie einfach und schnell wieder aufladen können.
Motorradbatterie laden ohne Ausbau.
Die gute Nachricht vorweg: Bei vielen Motorrädern kann eine leere Batterie aufgeladen werden, ohne den Energiespeicher vorher erst einmal ausbauen zu müssen. Ob Ihr Zweirad für diese Art des Aufladens geeignet ist, hängt vom Aufbau der Verkleidung und dem Sitz der Batterie ab. Hier ist ein Blick in das Handbuch äußerst nützlich. In vielen Fällen kann zwar die Batterie im Fahrzeug verbleiben, Sie müssen allerdings störende Teile abbauen.
Bevor die Batterie geladen werden kann, müssen zunächst alle Verbraucher abgeschaltet werden. Hierfür den Schlüssel abziehen, das Licht ausschalten und, falls vorhanden, den Notausschalter aktivieren.
Danach wird wie folgt vorgegangen:
Motorradbatterie laden ohne Ausbau in Stichpunkten:
- Batterie abklemmen: Zunächst das meist schwarze Massekabel, danach das rote Kabel von der Batterie lösen
- Anschlüsse säubern. Darauf achten, dass Handschuhe getragen werden
- Ladegerät mit Stromnetz verbinden
- Ladegerät mit der Batterie verbinden, auf die richtige Polung achten (+ zu +, – zu -)
- Notwendige Spannung überprüfen und am Gerät einstellen, sofern es nicht automatisch arbeitet
- Batterie vollständig laden lassen, am besten über Nacht
- Ein langsamer Ladevorgang ist effektiver als ein Schnellladen
Wie lange muss eine Motorradbatterie laden?
Die einfachste Antwort wäre: So lange, bis die Batterie voll ist. Da mit solchen banalen Angaben allerdings niemand was anfangen kann, müssen Sie die Mathematik zu Rate ziehen. Denn die Ladezeit lässt sich einfach ausrechnen! Hierzu benötigen Sie die Daten von Batterie und Ladegerät, die Sie auf den Typenschildern finden. Eine Motorradbatterie hat zumeist eine Kapazität von 12 Amperestunden (Ah), ein Ladegerät liefert rund 300 Milliampere (mA).
Nun berechnen Sie die Ladezeit, in dem Sie die Kapazität des Akkus in mAh durch den Ladestrom in mA teilen:
12.000 mAh / 300 mA = 40 Stunden
Motorradbatterie laden über Bordsteckdose.
Bordsteckdosen an Autos und Motorrädern können problemlos zum Nachladen von Batterien verwendet werden – wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. So muss zum einen eine dauerhafte Spannungsversorgung der Bordsteckdose gegeben sein, auch wenn die Zündung ausgeschaltet ist. Die Bordsteckdose sollte mit einer ausreichenden Sicherung versehen sein und der Leitungsquerschnitt der Kabel muss dem Vorhaben angemessen sein (mindestens 10 mm). Weiterhin benötigen Sie ein geeignetes Ladegerät und einen Adapter, um das Ladegerät mit der Bordsteckdose zu verbinden.
Motorradbatterie laden: Eine Anleitung!
- Zündung ausschalten, Licht ausschalten
- Batterie wahlweise ausbauen oder freilegen
- Minuspol abklemmen
- Danach Pluspol abklemmen
- Polanschlüsse mit Messingbürste oder Schmirgelpapier blank putzen
- Batterie an Ladegerät anschließen: Zunächst den Pluspol anklemmen, danach den Minuspol
- Ladegerät mit Stromnetz verbinden
- Aufladegerät einschalten, Motorradbatterie mit möglichst geringer Ladespannung aufladen
- Die Ladezeiten/Ströme die dort angegeben sind, müssen unbedingt eingehalten werden
- Aufgeladen wird mit 1/10 der Amperestärke der Batterie
- Schnelladefunktion nur im absoluten Notfall verwenden
- Nach Beendigung des Ladevorgangs zuerst den Minuspol abklemmen, danach den Pluspol
- Batterie circa 30 Minuten außer Funktion lassen
FAQ Rund um die Motorradbatterie!
Kann man eine Motorradbatterie mit einem Autoladegerät laden?
Sie verfügen über ein Auto und nutzen das Zweirad nur sporadisch bei schönem Wetter? Dann nennen Sie sicherlich bereits ein Ladegerät für Autobatterien Ihr Eigen. Oder Sie planen die Anschaffung eines solchen Gerätes – und möchten es dann auch für Ihr Motorrad verwenden. Aber aufgepasst: Ein Autoladegerät kann die Batterie Ihres Motorrades nach nur einem Ladevorgang zerstören! Der Grund: Autobatterien werden in der Regel mit wesentlich höheren Ladeströmen aufgeladen als dass das bei Batterien für Motorräder der Fall ist.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Ladegeräte mit automatischer Regelung des Ladestroms können sowohl zum Aufladen von Auto- als auch von Motorradbatterien verwendet werden.
Sinnvoller und sicherer ist es jedoch, für beide Fortbewegungsmittel ein jeweils eigenes Ladegerät anzuschaffen.
Was ist nun besser: Batterie ausbauen oder im Motorrad belassen?
Wenn Sie Ihre Motorradbatterie nur mal eben kurz nachladen wollen und es Ihr Gefährt baulicherseits zulässt, spricht nichts dagegen, die Batterie während des Ladevorgangs im Fahrzeug zu belassen. Planen Sie jedoch ein regelmäßiges Laden, beispielsweise bei längerem Stillstand des Motorrades in der kalten Ladezeit, ist immer ein Ausbau der Batterie zu bevorzugen. Dies gibt Ihnen nicht nur die Möglichkeit, die Batterie in geheizten Räumen zu laden, sondern zusätzlich noch die Option, die Batterie gründlich zu säubern und zu pflegen.
Motorradbatterie: Wieviel Volt?
Bis maximal 14,4 Volt dürfen Motorradbatterien geladen werden. Zum Aufladen der Batterien eignen sich Ladegeräte, dessen Ladestrom weniger als 1 Ampere abgeben. Bei diesen Geräten steigt in der letzten Phase des Ladevorganges der Ladestrom stetig ab, bis die Ladeschlussspannung von etwa 14 Volt erreicht wird. Ab diesem Moment wird nur noch die Ladung ersetzt, die die Motorradbatterie durch Selbstentladung verliert. Dies wird auch Erhaltungsladung genannt.